Death Note World
S t o r y l i n e | Beinahe schon automatisch blaettern meine Finger die Seiten des Ordners, den ich in den Haenden halte, herum. Beinahe schon automatisch huschen meine Augen von links nach rechts. Zeile fuer Zeile. Buchstabe fuer Buchstabe, suchend nach der Loesung, die diese bizarren Geschehen erklaeren koennte. Mir selbst war es anfangs noch wie ein aeusserst geschmackloser Witz vorgekommen, diese vielen Todesfaelle zu Ohren zu bekommen, denn selbst wenn ich mich Tag ein Tag aus mit organisiertem Verbrechen beschaeftige, so kam selbst mir die Vorstellung einer Organisation, die etwas solches bewirken kann beinahe unmoeglich vor. 500 bekannte Todesfaelle innerhalb eines Monats, die sich alle auf die selbe Art und Weise zutrugen: Herzversagen. Und alle diese Opfer waren inhaftierte oder freilaufende Kriminelle und selbst wenn die meisten dieser Menschen in Japan gewohnt haben, so halte ich einen ganzen Stapel mit Informationen zu Leuten vor mir, die aus den USA stammen. Amerikaner, deren Tod nun an mir haengen bleibt. Ich wuerde an dieser Stelle sehr gerne behaupten, dass ich bereits eine Spur hatte, bereits an einer Loesung arbeitete, die nur noch nach ein paar letzten Teilen griff, bis sie Vollstäaedigkeit darstellte, doch um ehrlich zu sein habe ich ueberhaupt keine Ahnung, wie das Ganze weitergehen soll. Ein alter Freund sagte einmal zu mir, dass es ein Muster gaebe, nach dem man alle nur erdenklichen Mordfaelle aufklaeren kann. "Ort, Zeit, Geschehen, beteiligte Personen." In meiner gesamten Laufbahn habe ich mich immer an diese Faktoren gehalten, denn wenn man diese richtig zusammensetzt, so ist ein Fall zweifelsohne geloest. Doch bei der Sache, die mir nun zugeteilt wurde, sind mir lediglich die Zeiten der eintreffenden Tode und die Fundorte der Leichen bekannt. Ich habe keine Ahnung, wie man es schaffen kann 500 verschiedene Menschen, die ueber die ganze Welt verteilt leben, alle an Herzversagen sterben zu lassen und sie alle dazu auch noch keinerlei Anzeichen von irgenwelchen Medikamenten oder Giften vorweisen zu lassen. Wirklich ausnahmslos. Wie viele Personen an dieser Sache beteiligt sind, weiss ich ebenfalls nicht und kann es mir auch nicht erklaeren, immerhin weiss ich nicht einmal, wie genau diese Menschen eigentlich gestorben sind. Es wurde mir von einem Kollegen der japanischen Polizei erst vor kurzem berichtet, dass es sich bei dem Taeter, beziehungsweise den Taetern, um eine Person aus eben diesem Raum handeln soll. Bekannt unter dem Namen Kira. Seit diesem Zeitpunkt habe auch ich mir angewoehnt, diese Person so zu nennen, immerhin bietet sich das ja an, nicht war? Langsam nun legen meine Haende den Aktenstapel wieder auf den Schreibtisch und ich wende mein Gesicht langsam dem Fenster neben dem Stuhl zu, auf dem ich jetzt seit dem fruehen Morgen sitze. Kira. Ein Moerder, der seine Opfer umbringen kann, ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen, ohne eine bestimmte Verbindung durchscheinen zu lassen. Ein Fall vollkommen ohne Beweise. Ich hebe eine Hand, direkt vor meinen Mund um zu gaehnen. Mittlerweile ist es frueher Nachmittag. Gegessen habe ich heute noch nichts und vermutlich wird es auch noch etwas dauern, bis ich etwas zu mir nehmen werde, denn auch wenn ich zugeben muss, dass diese Sache absurd klingt. Sie beschaeftigt mich. Und sie interessiert mich. |